© Michael Wesely/ Hein Gorny
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"Au revoir Berlin"

Fotografien aus der Sammlung

von Marc Barbey

 

Laufzeit: 27.10. – 01.12.2023

 

Vernissage am Donnerstag 26.10.

von 18:00 bis 21:00 Uhr

Um 19:00 spricht Marc Barbey

             

Die Ausstellung kann vom 27. Oktober bis zum 1. Dezember 2023 freitags zwischen 14 und 18 Uhr und nach Terminvereinbarung besichtigt werden.

 

Salon Photographique mit Michael Wesely (Künstlergespräch) am 16.11 um 19:30. 

Einlass ab 19:00 Uhr.

Kostenbeitrag: 5€.

Reservierung/ Voranmeldung: 

info@collectionregard.com 

 

Begleitprogramm:

Führungen mit Marc Barbey 27.10, 17.11 und 1.12 jeweils um 17 Uhr. Eintritt frei. Reservierung/ Voranmeldung: info@collectionregard.com

 

 

Seit Mai 2011 agiert die Collection Regard öffentlich als Sammlung für Fotografie, Archiv (Hein Gorny Estate) und Galerie für Fotografie aus der Steinstraße 12, 10119 Berlin heraus. Aus der Entdeckung des Werkes des Fotografen Hein Gorny (1904-1967) und die daraus folgende Nachlassverwaltung ist die Collection Regard ein Ort geworden das fotografische Werke und Fotokünstler in den Blick nimmt, die Aufmerksamkeit verdienen umso den Diskurs in der Fotografie zu bereichern. In der Form eines Salons wurden Arbeiten aus den Archiven der jeweiligen Fotografen präsentiert, Bücher publiziert und ein umfangreiches Begleitprogramm (Führungen und Salon Photographique) angeboten. Der Sammlungsschwerpunkt, nämlich die Fotografie aus Berlin oder über Berlin sowie unterrepräsentierte Deutsche Positionen wurden konsequent im Galerie Programm verfolgt. So wurde dieser Ort für Foto interessierten, Fotografen, Kunsthistoriker, Sammler und Kuratoren ein Ort des Austausches und der Auseinandersetzung mit und über Fotografie. Die Finanzierung des Ortes gelang ausschließlich aus den Verkäufen der Galerie.

 

Mit der Gruppenausstellung „Au revoir Berlin“ schließt die Collection Regard Ihre 12-jährige Galerie Tätigkeit in Berlin ab. Die Sammlung und das Archiv (Hein Gorny Estate) bleiben bestehen. Wann und wo die Sammlung und das Archiv wieder einsehbar werden steht noch nicht fest. Die Archiv Arbeit wird fortgeführt, bis ein passender Ort für dessen Aufnahme gefunden ist.

 

Diese Ausstellung gilt als Dank an die Fotografen, die der Galerie bis zum Ende in vertrauensvoller und guter Zusammenarbeit verbunden waren. Es werden Arbeiten von Amin El Dib, Hein Gorny, Margret Hoppe, Rainer König, Dietrich Oltmanns, Andreas Rost, Thomas Sandberg, Christian Schulz, Hans-Martin Sewcz, Peter Thomann, Patrick Tourneboeuf und Barbara Wolff präsentiert.

 

Außerdem ist es eine große Freude eine völlig neue Arbeit von Michael Wesely (*1963), im Rahmen der Nachlassverwaltung von Hein Gorny, präsentieren zu dürfen. Michael Wesely fängt in sehr besonderer Weise in seinem Werk die fortlaufende Zeit durch extreme Langzeitbelichtungen ein und schafft so Bilder, die selbst Bild und Archiv sind. Seine Arbeiten unter anderem am Potsdamer Platz, in Niemeyers Brasilia, an Mies van der Rohes Neue National Galerie oder am Seerosenteich von Monet in Giverny sind einzigartig und haben internationalen Rang.

 

Seit 2018 arbeitet er mit Überlagerungen aus alten und neuen Fotografien. In seiner Serie „Doubleday“ schafft er Werke, die die Zeit „sichtbar“ machen. Für diese Ausstellung hat er 20 Werke von Hein Gorny über das zerstörte Berlin von 1946 in Schwarz-Weiß übernommen und mit seinen eigenen aktuellen Fotografien in Farbe aus dem Jahre 2023 verschmolzen. So entsteht für den Betrachter die Möglichkeit dieselbe Stelle, im selben Bild mit 77 Jahren Abstand zu erleben: wir sehen die Stadt, die Ruinen, die Renovierungen, Abrisse und Neubauten, die Menschen aus zwei Zeitalter und die sichtbaren Spuren der damaligen und der heutigen Geschichte. Diese Arbeiten sind sowohl in den Hein Gorny Estate eingegangen als auch in die Sammlung und stehen für Interessent*innen in drei limitierten Editions-Formaten zum Verkauf.

 

Als freundlicher und respektvoller fotografischer Gruß wird jeweils eine Arbeit von Maurice Weiß und eine Arbeit von Andres Kilger gezeigt.

 

Die Collection Regard verwirklichte 22 Einzelausstellungen und drei Gruppen-Ausstellung in den Räumlichkeiten der Steinstraße, begleitet von 14 Eigenpublikationen mit den wunderbaren Grafiker Andreas Koch und ausgewählten Autoren und sieben Co-Publikationen (Kehrer, Conference Point, Nicolai, Spector Books) sowie acht Filme, davon drei mit FotoTV (www.fototv.de) und vier in Zusammenarbeit mit Guillaume Guérin. Die Collection Regard konnte sowohl in Berlin als auch auf Bundes- und internationale Ebene, hauptsächlich in Paris und Arles (Gründungsteilnehmer von FOTOHAUS) für insgesamt 24 Fotografen wirken.

 

Dass die Arbeiten der vertretenen Fotografen es in über 60 Beteiligungen in Ausstellungen und Gruppenausstellungen in Deutschland und im Ausland geschafft haben ist ein Hinweis darauf und ein großer Stolz.

 

Die Autoren und Kuratoren die mit den Tätigkeiten der Sammlung direkt gewirkt haben waren: Hubertus von Amelunxen, Odile Andrieux, Katrin Arrieta, Laura Benz, Eugen Blume, Jens Bove, David Campany, Ulrich Domröse, Hannah Dübgen, Florian Ebner, Amin El Dib, Matthias Flügge, Janos Frecot, Katharina Hausel, Francois Hebel, Barbara Hofmann Johnson, Luise Holke, Klaus Honnef, Susanne Husemann, Yusuke Isotani, Enno Kaufhold, Gisela Kayser, Uwe Kolbe, Christina Landbrecht, Kristina Lemke, Sebastian Lux, Sabina Mlodzianowski, Lene Nell, Antonio Panetta, Gisela Parak, Katia Reich, Rolf Sachsse, Thomas Sandberg, Franziska Schmidt, Sabine Schnackenberg, Ulrike Schneider, Katharina Scriba, Olga Slibova, Erik Steffen, Christoph Tannert und Almut Weinland.

 

Für die partnerschaftliche Haltung und das geteilte Interesse an der Förderung von Fotografie möchte ich folgenden Akteure danken: MKG Hamburg, Goethe Institute in Paris, Belem, Marseille, Bordeaux, l ´Oeil de la Photographie, ARTPRESS, Firma Pelikan, Firma Bahlsen, Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart, Berlin, BPK Bildagentur, Bouvet Ladubay, DGPH, Ostkreuz Agentur, Willy Brandt Haus Berlin, Chaussee 36 Berlin, ParisBerlin Fotogroup für acht FOTOHAUS Ausstellungen in Arles, Bordeaux und Berlin, Haus am Kleistpark, Hotel de Rome Berlin, MAMM Moskau, FotoIndustria Bologna, Le Garage Photographie Marseille, BLMK, Forum für Fotografie Köln, Biennale für Aktuelle Fotografie Mannheim, Städel Museum Frankfurt, Promenades Photographiques Vendôme, Galerie Franzkowiak, Kunstmuseum Moritzburg-Halle, Leonhardi-Museum Dresden, Deichtorhallen, Musée d´Art Moderne et Contemporain Saint Etienne, Museum für Fotografie Braunschweig, Galerie Binome Paris, Galerie Folia Paris, Librairie Métamorphoses Paris, FOTOTV (Film zu den Artaud Mappen von Amin El Dib ist gerade erschienen), und Parade Arles.

 

Ohne deren Arbeit wäre dieses Unterfangen nicht möglich gewesen und hiermit möchte ich sie auch noch einmal danken: Antonia Panetta der sechs Jahre das Archiv und die Galerie Tätigkeit der Sammlung als Künstlerischer Leiter begleitet, maßgeblich mitgestaltet hat und viele Ausstellungen kuratiert hat. Laura Benz die drei Jahre und sporadisch darüber hinaus das Archiv wunderbar betreute sowie Eva Gravayat die viele Ausstellungen mit Partnern in die Wege leitete, sowie die vielen guten und wichtigen Praktikantinnen und immerhin ein Praktikant!

 

Viele Pressestimmen auf Bundes Ebene sowie international halfen dabei die Besucherzahlen zu erweitern und die Anerkennung der Arbeiten der vertretenen Fotografen zu stärken und Ihnen, zumindest für einige von Ihnen, die Sichtbarkeit in der Fotogeschichte, die sie verdient haben zu geben. Danke an die Journalisten!

 

Hier ein paar Beispiele, die mir besonders gefreut haben: die Leporellos von Ulrich Wüst die 2013 zum ersten Mal in der Collection Regard ausgestellt wurden, sind 2017 auf der documenta 14 in Athen 2017 präsentiert worden. Die Hein Gorny Ausstellung im MAMM Moskau 2016 hatte 35.000 Besucher. Die Arbeit „Die Reise… am Ende die Macht“ von Amin El Dib ist 2022 in der Sammlung von Marin Karmitz aufgenommen worden und wird gerade bis März 2024 im Centre Georges Pompidou in der grandiosen Ausstellung „Corps à Corps“ gezeigt.

 

Die Arbeit an das Archiv Hein Gorny sowie dessen Erweiterung mit Abzügen, Negativen und Publikationen hat seit 14 Jahren ununterbrochen stattgefunden. Heute besteht das Archiv aus ca. 1500 Positive (Vintage Kontakte + Vergrößerungen + spätere Abzüge), ca. 17.000 Negative und ca. 200 Publikationen mit Hein Gorny Motive sowie weitere relevanten Schriften. Die Inventarisierung und Verschlagwortung (D und EN) der Prints wurde abgeschlossen. 18 Ausstellungen mit Hein Gorny Arbeiten wurden in Deutschland und im Ausland organisiert. 4 Publikationen sind erschienen: Hommage à Berlin, Hein Gorny Spectrum Photogalerie Hannover 1972, Hein Gorny New Objectivity and Industry, Photo: Hein Gorny.

 

Der Text von Klaus Honnef „Hein Gorny - Erneuerer der Fotografie“ ist in Lettre International Nr. 135 Winter 2021 erschienen: „Gorny zählt zu den Bild-Konstrukteure, die eine spezifische Bildsprache entwickelten und so den Blick auf die Welt dauerhaft veränderten. Er war einer der herausragenden.“ „Gornys Bilder oszillieren „stilistisch“ zwischen den ästhetischen Prinzipien des Neuen Sehens und der Neuen Sachlichkeit“.

 

Die positive Resonanz in der Fachwelt zu Hein Gorny steigt stetig, insbesondere im Ausland, mit Kuratoren wie Olga Slibova (MAMM Moskau), Francois Hébel (MAGNUM, Rencontres d´Arles, MAST, Fondation Henri Cartier Bresson) und David Campany (ICP New York) die sich alle spontan begeisterten, die visionäre Kraft seiner Bilder erkannten und fast auf Anhieb Ausstellungen konzipierten.

 

Das bisher keine Deutsche Institution die Einladung gefolgt ist sich das Archiv von Hein Gorny gründlich anzugucken bleibt für mich und vielen anderen unverständlich und für die Geschichte der Deutschen Fotografie eine Leerstelle. Auch wenn er immer öfters zitiert und immer öfters in Gruppenausstellungen zur Moderne in Deutschland gezeigt wird, wurde Hein Gorny bis jetzt in Deutschland nicht institutionell mit einer größeren Einzelausstellung gewürdigt. Das Archiv soll nach Möglichkeit einer Fotosammlung in einem Museum angegliedert werden.

 

Bon vent!